Es ist kaum zu glauben: diese auf den ersten Blick nur karg bewachsenen Flächen sind Standort von mehreren in Ostthüringen seltenen Pflanzenarten, die sonst von konkurrenzstarken Arten verdrängt werden.

Neben einigen Orchideen sind beispielsweise der Steppen-Bergfenchel, Thymian, Mauerpfeffer und Salbei zu finden. Im Frühjahr locken Kuhschellen und später Sonnenröschen und Flockenblumen mit ihren auffälligen Blüten Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Im Herbst sorgen Golddisteln, Franzenenzian und Bergastern für fröhliche Farbtupfer. An den steilen und mageren Hängen der Flusstäler blieb oft nur die extensive Beweidung mit Schafen übrig, die die weniger ertragreichen Pflanzen noch verwerten können.

Damit sind diese Flächen Zeugen einer jahrhundertealten Wirtschaftsweise, die zwingend erforderlich ist, um diese Lebensräume zu erhalten. Anderenfalls würden sie allmählich verbuschen. Neben der wunderbaren Aussicht ins Elstertal können Sie mit etwas Glück die akustischen Kostproben der Heuschrecken genießen, die von den Thüringern die unterschiedlichsten Namen bekommen haben. Sie reichen vom Heupferd (im Osten) über den Grashauer (um Erfurt) bis hin zum Heuhopser (im Süden).