Wenn Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, dann sind Sie hier genau richtig. Naturnahe Wälder zeichnen sich durch besonders artenreiche Lebensgemeinschaften aus. Das betrifft neben dem Baumbestand auch die Strauch- und die Krautschicht sowie die Tierwelt, wobei sich das Leben der größten Wald-bewohner, der Säugetiere, meist im Verborgenen abspielt.
Zu den typischen Baumarten zählen bei uns Buche, Esche, Ahorn, Hainbuche und Eiche. Vor dem Laubaustrieb nutzen die Frühblüher das auf den Waldboden fallende Licht, während im Sommer unauffällige, schattenliebende Pflanzen die Krautschicht dominieren. Sträucher etablieren sich in lichten Bereichen oder bilden als Waldsaum den Übergang zur offenen Landschaft. Die Holznutzung beschränkt sich in diesen Wäldern auf die Entnahme einzelner Stämme. Daraus resultiert ein hoher Alt- und Totholzanteil, der spezialisierten Arten wie Spechten, Eulen, Fledermäusen und unzähligen Käfern Lebensraum bietet.
Ohne den Einfluss des Menschen wären 90 % der Fläche Mitteleuropas mit Wald bedeckt. Auf den meisten Standorten würden sich – wenn der Mensch die Bewirtschaftung einstellt – langfristig wieder naturnahe Wälder entwickeln.