Es ist ein bekannter Brauch vieler Kulturen, Bäume besonderen Anlässen oder bedeutenden Persönlichkeiten zu widmen. So wurde am 31. Oktober 1817 diese Winter-Linde durch den Geraer Regierungsrat Dinger gepflanzt. Genau 300 Jahre zuvor hatte Martin Luther seine reformatorischen Erkenntnisse in Form von 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen.

Heute wird an diesem Datum der Reformationstag begangen.

Erster Namensgeber der „Lutherlinde“ war allerdings der Regierungsrat, so dass sie bis 1983 „Dingerlinde“ genannt wurde. Erst zum 400. Geburtstag Luthers erhielt sie ihren heutigen Namen.

Die erste Unterschutzstellung als Naturdenkmal aus dem Jahre 1942 wurde am 29. Dezember 1983 erneuert.

Beeindruckend ist der sprichwörtliche Selbsterhaltungstrieb der Linden. Innenwurzeln schieben sich von den Ästen in Richtung Boden, wo sie sich verankern und den Baum wieder langfristig mit Nährstoffen versorgen können.

Was hielt Luther von dieser Baumart? „Unter den Linden pflegen wir zu singen, trinken und tanzen und fröhlich zu sein, denn die Linde ist uns ein Friede- und Freudebaum!“