„Lass es laufen den Berg hinunter, lass es laufen ins Tal, Gott hat dem Bach diesen Weg gegeben, sicher tut er’s nicht noch mal …“

Und so war es wohl auch bei den naturbelassenen Abschnitten des Gessenbachs, der sich auf einer Länge von etwa 12 km von Ronneburg in Richtung Gera windet. Die Strömung naturnaher Bäche ist durch einen steten Wechsel von schnell strömenden, turbulenten Abschnitten und langsamer fließenden Bereichen charakterisiert. Dies wirkt sich direkt auf die Uferformen und die Gewässersohle aus. Die kleinräumig wechselnden Lebensbedingungen ermöglichen es vielen Tier-und Pflanzenarten sich anzusiedeln. Im Gegensatz dazu bieten schnell fließende ausgebaute Gewässer kaum Lebensräume, so dass sie artenarm sind. In der Nachbarschaft zum Gessenbach sind unter anderem feuchte Wiesen, Hochstaudenfluren, viele Schwarzerlen sowie Eschen und Kopfweiden zu finden. Die Dynamik des fließenden Wassers wird in den Windungen der naturnahen Abschnitte besonders deutlich. Auf einer Seite gräbt sich der Bach regelrecht in das Gelände ein, auf der anderen entstehen Sand- und Kiesbänke.

An welcher Stelle entsteht dabei ein Prallhang und wodurch zeichnen sich Gleithänge aus?