Naturlehrpfad

 

Station 15: Agrarlandschaft – Biotopverbund

Inseln mitten auf dem Festland? Ja, so unglaublich es klingen mag, aber der größte Teil unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten lebt zurückgedrängt in isolierten Restlebensräumen, die wie Inseln in einem Meer von intensiv genutzten Flächen liegen. Dazu gehören auch große Ackerschläge und menschliche Siedlungen. Zudem zerschneiden Straßen und Bahnlinien die Landschaft, so dass nur einzelne und immer kleiner werdende Lebensräume verbleiben. Alle Arten benötigen eine Lebensraum-Mindestgröße, die in den Agrarlandschaften meist unterschritten wird. Bei einer Feldgrillen-Gemeinschaft sind dies mindestens 3 ha trockenes Grünland, die Goldammer benötigt als Heckenvogel ein gehölzreiches Areal von 10 ha zum Überleben ihrer Population.

Um den Arten einen ausreichenden Aktionsradius anzubieten und Aufenthalts- und Ausbreitmöglichkeiten zu schaffen, muss das Netz aus natürlichen und naturnahen Strukturen enger geknüpft werden. Dies gelingt, wenn Hecken und Baumreihen angelegt oder breite Gras- und Krautstreifen belassen werden. Teiche, Feldgehölze oder einzelne Bäume ergänzen das System als so genannte Trittsteine zwischen den Inseln.