Es gibt sie noch: urwüchsige natürliche Lebensräume.
Trockenwälder, die vor allem auf flachgründigen, südexponierten und daher warmen Steilhängen wachsen, gehören dazu.
Die extremen Standortverhältnisse verhindern, dass die Bäume, trotz ihres teils hohen Alters ihre typische Höhe und Stärke erreichen. Der lückige, meist von Eichen dominierte Baumbestand lässt viel Licht in das Innere des Waldes, so dass sich eine artenreiche Krautschicht unter anderem mit Seggen und Leimkraut etablieren kann.
Für die Tierwelt ist der Waldrand mit seiner Saumvegetation und seinem Mikroklima von besonderer Bedeutung. Hier leben Arten, die sowohl auf Lebensräume des Waldes als auch der offenen Landschaft angewiesen sind. An den grobrindigen Eichen ist mit etwas Glück der Mittelspecht zu beobachten oder zu hören. Bis zu 20 mal pro Sekunde hämmert er auf härtestes Holz ein, ohne Kopfschmerzen zu bekommen. Nicht schlecht, Herr Specht!
Möglich ist dies durch den kerzengeraden Schnabel, der unter-halb des Gehirns liegt, so dass die Schläge weitestgehend am Gehirn vorbei geleitet werden. Vor allem aber wirkt die federnde Verbindung des Schnabels zum Schädel wie ein Stoßdämpfer.