Endlich ist es soweit. Mit mehreren Monaten Verspätung, natürlich pandemiebedingt, konnte vor einigen Tagen der rekonstruierte und erweiterte Klimaerlebnispfad Ronneburg in der Grünen Klasse der Neuen Landschaft an die jungen Besucher offiziell übergeben werden. Der Buga-Förderverein hat sich die nachhaltige Förderung der Idee der Bundesgartenschau Gera-Ronneburg verschrieben. Dabei sei Ronneburg nicht nur im Namen, sondern in den Projekten verankert, erklärt Tobias Friedrich, erster Vorsitzender des Vereins. Nachdem im Vorjahr die Beschilderung des Baumarboretums übernommen wurde, suchte der Verein nach weiteren Herausforderungen in der neuen Landschaft. Anfangs standen die Wasserkaskaden am Herrenhaus in Fokus. Doch dieses Projekt erwies sich für den kleinen Verein als nicht realisierbar. Die Stadt Ronneburg und das ehrenamtliche Team um Gabriele Giera, Rainer Kunka und Ehrenfried Schmidt von der grünen Klasse brachten den Klimaerlebnispfad ins Gespräch. Im Juni letzten Jahres wurde der Förderantrag positiv entschieden. Die Investitionssumme betrug 23.000 Euro.
„Die Förderung in Höhe von 75 Prozent übernahm der Europäische Landschaftsfond für Entwicklung des ländlichen Raumes und der Freistaat Thüringen über das Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum (LEADER-ELER). Die fehlende Summe in Höhe von 5.750 Euro übernahm der Buga-Förderverein“, so Tobias Friedrich. Er habe mit der Stadt Ronneburg eine sechsjährige Nutzung vereinbart und so die Zukunft der geschaffenen Objekte gesichert. Wie wichtig Klima und Natur in unserer Zeit sind, das erfährt man fast täglich aus den Nachrichten. Klimaaktivisten weisen auf Unwetterkatastrophen und Klimaziele hin. „Daher sei es lebensnotwendig, dass sich die junge Generation für die Zukunft der Erde einsetzt“, betont Krimhild Leutloff, Ronneburgs Bürgermeisterin. Der Klimaerlebnispfad sei dafür eine gute Möglichkeit, die Kinder und Jungendlichen zu sensibilisieren. Zur Übergabe war die Klasse 5a vom Zabel Gymnasium Gera nach Ronneburg gekommen. „Die letzte Woche vor den Ferien gehen wir mit den Kindern raus“, erklärt Christin Schicker, Klassenlehrerin. „Neben einem Kunstworkshop in der Häselburg stand die Fahrt zur Grünen Klasse nach Ronneburg auf dem Wochenplan“.
Interessiert lauschen die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen von Rainer Kunka, der die 12 Stationen des Klimaerlebnispfades anschaulich erklärt. Im Zuge der Modernisierung wurden die fossilen Exponate an der Station 5, Paläoklimatologie (Klima aus der Vergangenheit lesen), in neue Metallvitrinen mit Sichtfenstern verbracht. Um das brandaktuelle Thema „Energie aus der Atmosphäre“ dreht sich alles an Station7 inmitten des Klimaerlebnispfades. Diese Station 7 wurde zu einem zentralen Ort der Begegnung und Stützpunkt für die Wissensvermittlung ausgebaut. Hier kommt erstmals ein Photovoltaikmodul zum Einsatz, der eine Wetterstation speist. Über die Handy-App Weatherlink können Interessierte die Wetterdaten von Ronneburg/Thür. über das Internet weltweit angezeigt erfahren. Eine Sonnenuhr in unmittelbarer Nähe des Klimaerlebnispfades ist hnzugekommen. Als Vorschlag von Gabriele Giera kamen Steine zum Einsatz, die fluoreszierende Zahlen besitzen und in der Dämmerung leuchten. Als Zeiger wurde ein Edelstahlrohr verwendet.
Die Realisierung lag in den Händen der Firma TEDEG UG und Co. KG aus Berga. Christian Dietzsch ließ viele kreative Ideen einfließen und setzte zusätzlich einige defekte Tafeln wieder instand.
Durch die innovative und thematische Erweiterung erfährt der Klimaerlebnispfad in der Neuen Landschaft eine neue Qualität. Das Thema Nachhaltigkeit wird durch einen Bienenlehrpfad und andere biologische Experimente ergänzt. Zusätzlich wird Geocaching angeboten. Gabriele Giera und Tobias Friedrich hoffen, dass die Möglichkeiten der Grünen Klasse jetzt noch mehr von Geraer Schulen genutzt werden. Bisher kommen die meisten Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Greiz, dem Zwickauer und dem Werdauer Raum.