Weißig gehört zu Gera, liegt am Rade der Großstadt und kann sich selbst als „aktives Dorf“ bezeichnen. Einen Sonderpreis und diesen Titel erhielt der Ort 2017 im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“, der vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft alle drei Jahre ausgelobt wird. In Weißig gibt es einen großen Zusammenhalt der dort lebenden Bürger mit dem festen, alles für die Verschönerung ihres Ortes zu tun. So sprudelt seit Mai 2020 der historische Brunnen aus dem Jahre 1817 im Zentrum des Dorfes wieder. Er wurde mit Hilfe des LEADER-Projektes und der Unterstützung der Sparkassenfinanzstiftung wieder in Betrieb genommen. „Es war ein großer Akt“, erinnert sich Martina Schmidt, die Ortsteilbürgermeisterin. „Fleiß und Kraft der Weißiger Bürger und des Feuerwehr- und Heimatvereins ist das verdanken.“ Besonders dankt Martina Schmidt Herbert Zölsmann, der als Mitglied des Ortsteilrates und federführend seine ganze Liebe und seine Kenntnisse in dieses Projekt eingebracht hat. Die Initiative zur Verschönerung soll in diesem Jahr mit einem Folgeprojekt fortgesetzt werden. „Wir sind dankbar und sehr glücklich, einen Partner an unserer Seite zu haben, mit dem wir das Anschlussprojekt, den WÖKEA-Point umsetzen dürfen“, so die Ortsteilbürgermeisterin weiter. Es handelt sich hierbei um den Buga-Förderverein, der die Eigenförderung dieses Projektes dem Ortsteil abnimmt. Tobias Friedrich, der erste Vorsitzende des Vereins ist über Frank Meißner von der Unteren Verkehrsbehörde der Stadtverwaltung darauf aufmerksam geworden. „Wir setzen uns seit 20 Jahren für das Erbe der Zeit des Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg ein“; betont Friedrich. „Die Erhaltung der Natur, die Verschönerung der Orte und die Verbindung mit den Menschen der Region stehen daher bei uns im Fokus. Derartige Projekte gehören einfach dazu.“ Neben dem LEADER-Projekt Klimaerlebnispfad in der Neuen Landschaft Ronneburg bekam der Verein auch für das WÖKEA-Projekt in Weißig grünes Licht von der Jury. Bei LEADER handelt sich um eine Förderung der ländlichen Räume durch die Europäische Union. Finanziert werden die Projekte aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds sowie Mitteln des Freistaates Thüringen. Insgesamt 21.002,91 Euro stehen im Förderantrag, davon trägt der Verein den kompletten Eigenanteil von 5250 Euro. Die Mittel stammten aus Spenden und den Beiträgen der Mitglieder, so Friedrich. Doch was bedeutet WÖKEA? Die Ankürzung steht für „Weißiger Ökologisches Kommunikations- und Entspannungsareal“. Letztendlich verbirgt sich dahinter ein begrünter Wasserlauf vom Brunnen bis zum Himmelsteich mit natürlichen funktionalen Details. Ein kleines Kneippbecken, Wasserspiele, eine Rundbank für die Dorflinde, das Figurenspiel „Mensch ärgere dich nicht“ und eine attraktive Einlauftreppe für den Himmelsteich sind auf diesem Areal vorgesehen. Der Ortsteilrat sorgt im Zuge der Arbeiten für ein Entenparadies auf dem Himmelsteich und eine Hühner-Kirch-Alm im Dorfzentrum. „Wir möchten mit der Verschönerung viele Spaziergänger, Radfahrer und Schulklassen für diese Erlebnislandschaft zu begeistern“, hofft Martina Schmidt. Seit dem 1. September wird nun gebaut. Den Zuschlag für das wirtschaftlichste Angebot erhielt die Firma Adelheid Meißner GmbH aus Gera. Bis Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Unser Ziel und unser Sinn ist es, dem Ort einen Zusammenhalt zu geben“, sagt Udo Kneisel, Mitbegründer des Feuerwehr- und Heimatvereins Weißig. Er lobt die Unterstützung von verschiedenen Stellen und freut sich, dass der Buga-Förderverein mit im Boot sitzt. „Jahrelang waren wir hier in Weißig etwas abgehängt“, erinnert er sich, „doch mit unserer Ortsteilbürgermeisterin und der Mithilfe fast alles Anwohner haben wir in den letzten Jahren viel bewegt.“ Dabei meint er auch die Privatinitiativen bei der Pflege der Grünflächen und Blumenbeete im Zentrum des Ortes, bei denen sich die meisten Anwohner einbringen.(aus OTZ von Wolfgang Hesse)