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Interview mit Tobias Friedrich, 1. Vorsitzender des Buga-Fördervereins Gera

Diese Bank mit Blick auf die schönste Kulisse von Untermhaus, so verrät der 1. Vorsitzende des Buga-Fördervereins Tobias Friedrich, sei in Kooperation des Vereins mit dem Ortsteilrat Untermhaus entstanden

Den Blick auf eine grüne und blühende Stadt erhalten

Im zwanzigsten Jahr seines Bestehens gehört der Buga-Förderverein noch immer zu den aktivsten Vereinen Geras.

Der Buga-Förderverein Gera feierte am 8. Juni 2019 sein 20-jähriges Bestehen. Neues Gera sprach mit dem 1. Vorsitzenden des Vereins, Tobias Friedrich, und erinnert damit an die Zeit vor, während und nach der Bundesgartenschau Gera - Ronneburg, also der BUGA 2007.

Herr Friedrich, was war der Grund den Förderverein, weit vor der Bundesgartenschau, also bereits 1999 ins Leben zu rufen?

Im Jahre 1995 gab es ein Treffen zwischen Geras Oberbürgermeister Ralf Rauch und Bürgermeister Waldemar Kleinschmidt in Cottbus, in der Stadt, die gerade eine Bundesgartenschau ausrichtete. Während der Gespräche kam die Frage auf einen Förderverein für die BUGA in Gera. Ralf Rauch brachte diese Idee mit nach Gera und stieß dabei auf viel Interesse. Ziel des Vereins sollte es sein, die Organisatoren der BUGA zu unterstützen und die Bevölkerung für die Gartenschau zu begeistern. Der Verein sollte Themen übernehmen, die die Akteure, sprich die BUGA GmbH, das Land Thüringen, der Landkreis Greiz und die beiden Städte Gera und Ronneburg, nicht leisten konnten. Im Wesentlichen ging es darum, die Öffentlichkeitsarbeit zu flankieren und das Potential in der Region zu bündeln und als Multiplikator zu fungieren.

Heute, 12 Jahre nach Beginn der Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg, ist der Buga-Förderverein aus Gera nicht mehr wegzudenken. Warum wurde der Verein nach der BUGA 2007 nicht aufgelöst?

Bisher war es in der Vergangenheit schon so, sämtliche Buga-Fördervereine wurden nach Erreichen der Ziele aufgelöst. Wir sind in der Tat der erste Verein, für den es diese Überlegung nicht gab. Viele vor und während der BUGA begonnenen Projekte wären ohne uns nicht weitergeführt worden. So stand allein die Frage, in welcher Konstellation wir weitermachen.

Wenn Sie zurückschauen, was waren für Sie die wichtigsten Erfolge in den 20 Jahren?

Diese Frage ist durchaus schwer zu beantworten. Es gibt viele Themen, die in der Breite von uns bearbeitet wurden. Vor der Bundesgartenschau waren es vor allem Infoveranstaltungen und Vortragsreihen, bei denen wir über den Projektstand berichteten und die Pläne vorstellten.
Wir haben in sieben Ausgaben der Zeitschrift "Buga - ein Blick" über unsere Projekte und über Aktivitäten in Gera und Umgebung berichtet. Unser Ziel war es dabei, die Leser für verschiedene Aspekte zu begeistern. Ein ganz wichtiges Thema waren Führungen in Ronneburg und durch den entstehenden Hofwiesenpark. Großes Interesse lag hierbei auf der Region Ronneburg, wo aus einem belasteten Wismutgelände eine neue Landschaft entstehen sollte. Unser Vorstandmitglied Friedrich-Wilhelm Thie war hierbei besonders aussagekräftig, da er früher bei der WISMUT gearbeitet hatte. Viel Begeisterung bei den Kindern aus Grundschulen und Kindergärten in Gera, Ronneburg und dem Landkreis Greiz fand der BUGA-Malwettbewerb. Parallel initiierten wir wiederkehrende Veranstaltungen, wie den Tag der offenen Gärten (TOG) oder den Balkon- Vorgarten. und Fassadenwettbewerb. Diese gehören noch heute zu unseren jährlichen Aktivitäten. Den bundesweiten Stadtverschönerungswettbewerb "Entente Florale" hat unser Verein unterstützt. Im Zuge der Auswertung erhielt die Stadt Gera in den 2005 und 2009 eine Auszeichnung. Auch an der Initiative "1000 Trees for Peace" von Rotary hat sich der Buga-Förderverein beteiligt. Insgesamt 600 Bäume wurden in den Jahren vor der BUGA in der Region gepflanzt.
Nach der Bundesgartenschau haben wir uns mit der Umbenennung als "Verein zur nachhaltigen Förderung der Bundesgartenschau" neue Ziele gesetzt. Die Lichternacht und den Adventsmarkt gehören seit 2007 zu den regelmäßigen Veranstaltungen. Wir haben den Schlossgarten auf dem Osterstein renaturiert, pflegen diese Areal regelmäßig und beleben dieses Kleinod über der Stadt mit unseren Schlossgartenkonzerten.

Bleiben wir gleich beim Schlossgarten. Er liegt ja im Areal eines privaten Investors. Sie haben viel Zeit und Geld investiert. Wie geht es weiter mit dem Schlossgarten auf dem Osterstein?

Im April 2012 haben wir den Schlossgarten der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Bisher wurden weit über 50.000 Euro hier investiert. Mit Spenden vieler Geraer ist aus der Brache wieder ein Garten im barocken Stil entstanden. Für die alljährliche Pflege und Erhaltung dieses Areals wird viel ehrenamtliches Engagement von unseren Mitgliedern geleistet. Wir sind froh, dass wir mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis mit den privaten Besitzern des Schlosses pflegen. Der Investor unterstützt uns auch weiterhin in dem Ziel, den Schlossgarten zu erhalten und weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das ist Motivation für uns, den Schlossgartens zu erhalten und in den Sommermonaten Konzerte zu veranstalten.

Auch der Adventsmarkt im Hofgut gehört zu den Vorhaben des Vereins. Das Hofgut steht jetzt zum Verkauf. Was wird aus dem Adventsmarkt?

Der Adventsmarkt ist eines der bekanntesten Vorweihnachtsmärkte in der Region und inzwischen auch ein Höhepunkt für unseren Verein. Mit sehr viel Freude und Engagement bereiten unserer Mitglieder den Adventsmarkt Jahr für Jahr vor. Das Hofgut ist hierbei eine einmalige Kulisse für diese Veranstaltung. Wir hoffen daher, dass der mögliche Investor auch weiterhin den Adventsmarkt dort integrieren kann, um natürlich dieser Tradition auch im Interesse der vielen Besucher aus Gera und dem Umland im mittlerweile 13. Jahr gerecht zu werden.

Der Buga-Förderverein hat sich der Nachhaltigkeit der BUGA-Flächen verschrieben. Welche Projekte setzen sie ein, um dies zu realisieren?

Wir nennen uns ja weiterhin Förderverein, um die Nachhaltigkeit des in der BUGA Geschaffenen im Fokus zu behalten. Dazu gehört nicht nur der Hofwiesenpark, sondern auch Teile der neuen Landschaft Ronneburgs. Mit Hilfe von Klaus Schultheiß, Leiter der Sektion Gehölzkunde bei der Geraer Freunden der Naturwissenschaften, möchten wir das Baum-Arboretum auf dem Ronneburger Balkon den Besuchern wieder näherbringen. Eine Beschilderung mit QR-Code und eine Übersichtstafel sollen über die Vielfältigkeit der Bäume aus fünf Vegetationszonen der Welt informieren. Im Hofwiesenpark haben wir Baumpflanzungen durchgeführt, optische Drehräder installiert und den Grillplatz zusammen mit der Stadt inspiriert. Die Lichternacht im Hofwiesenpark ist nach wie vor ein Magnet und das freut uns sehr. Ab 2014 haben wir mit der Stadt Gera und der Gera Kultur GmbH gute Partner gefunden und die Lichternacht fest in das Hofwiesenparkfest integrieren können.

Können Sie bitte kurz auf das Projekt "Platz machen" eingehen und berichten, wie Sie damit das Aussehen der Stadt positiv verändert haben?

Ziel dieses Projektes ist es, Plätze und Parkanlagen in der Stadt und in der Region aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. 2013 haben wir mit einem zentralen Geraer Platz, dem Zschochernplatz, angefangen. Der Brunnen war in einem schlechten Zustand, die Geländer verrostet und Bänke defekt. Im Verlauf des Projektes eine Gemeinschaft aus der Stadt Gera, den Anrainern und unserem Verein entstanden,. Wir haben die Bedürfnisse der Anrainer erfasst und analysiert. So wurde der Spielplatz sicher gemacht, die Drehkugel und das Geländer neu gestrichen, der Brunnen wieder hergerichtet und die Parkplatzsituation für das Gewerbe auf den Zschochernplatz verbessert. Beim Platz der Demokratie neben der Johanniskirche haben wir zusammen mit der Stadt einen Weg gefunden, den Park denkmalgerecht wieder herzustellen. Zehn Bänke wurden, auch durch Unterstützung von Rotary, originalgetreu nachgebaut und wir haben eine Aufwertung dieses Platzes erreicht.
Der Kornmarkt, der Platz vor dem Rathaus, ist unser aktuelles Projekt. Obwohl Fußgängerzone und verkehrberuhigt ist es sehr unruhig auf diesem Platz. Auch diesmal versuchen wir zusammen mit der Stadt und den Anrainern kurz, mittel- und langfristige Lösungen zu finden. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt und aktuell sind wir noch dabei, den Färberbrunnen, der seit 2009 nicht mehr funktioniert, wieder sprudeln zu lassen. Dazu werden wir knapp 20.000 Euro in die Hand nehmen. Mit Handwerkern aus der Stadt und der Region, sowie Unterstützung durch die Stadtverwaltung, Fachdienst Stadtgrün, wollen wir es schaffen, den Brunnen Ende September wieder an die Bürger der Stadt zu übergeben.

Wie schätzen Sie das Engagement der Vereinsmitglieder ein.

Wir sind sehr stolz, dass wir über die Jahre hinweg eine Mitgliederzahl um die 100 nahezu konstant halten konnten. Wir freuen uns natürlich immer wieder über engagierte Neumitglieder. Wir sind jedem dankbar, der den Verein auf irgendeine Weise unterstützt, ob mit seinen Jahresbeitrag von 30 Euro, als Spender oder aktiv in dem einen oder anderen Projekt. Unsere aktivsten Mitglieder sind beim Frühjahrsputz dabei, pflegen über die Saison den Schlossgarten und helfen während der Lichternacht beim Aufbauen, Anzünden oder Wegräumen der Kerzen. Unsere Projektverantwortlichen organisieren ehrenamtlich den Tag der offenen Gärten, den Balkon- und Fassadenwettbewerb, den Adventsmarkt und viele andere Aufgaben.

Wie wollen Sie das 20-jährige Jubiläum feiern  und was hat der Verein für die nächste Zeit geplant?

20 Jahre ist schon eine große Strecke, die wir das beschritten haben. Wir werden das feierlich im Rahmen einer Festveranstaltung begehen und Bilanz ziehen. Aus diesem Anlass werden wir eine Broschüre veröffentlichen, die ausführlich, in Wort und Bild, über die Arbeit des Vereins in den vergangenen Jahren berichtet.
Natürlich wollen wir, und das ist der Schwerpunkt unserer Vereinsarbeit, die Projekte der letzten Jahre fortführen und am Leben erhalten. Allen Aktiven sei an der Stelle ein großes Dankeschön gesagt. Dennoch sind wir stetig auf der Suche nach neuen Ideen. Hinweise und mögliche Themen aus der Bevölkerung sind stets willkommen.
Das betrifft kleine und große Aufgaben, Dinge, die helfen, Gera als eine liebens- und lebenswerte Stadt zu erhalten.

Interview: Wolfgang Hesse (erschienen in der Wochenzeitung "Neues Gera")

Der Buga-Förderverein hat sich der Nachhaltigkeit der BUGA-Flächen verschrieben. Welche Projekte setzen sie ein, um dies zu realisieren?

 

Wir nennen uns ja weiterhin Förderverein, um die Nachhaltigkeit des in der BUGA Geschaffenen im Fokus zu behalten. Dazu gehört nicht nur der Hofwiesenpark, sondern auch Teile der neuen Landschaft Ronneburgs. Mit Hilfe von Klaus Schultheiß, Leiter der Sektion Gehölzkunde bei der Geraer Freunden der Naturwissenschaften, möchten wir das Baum-Arboretum auf dem Ronneburger Balkon den Besuchern wieder näherbringen. Eine Beschilderung mit QR-Code und eine Übersichtstafel sollen über die Vielfältigkeit der Bäume aus fünf Vegetationszonen der Welt informieren. Im Hofwiesenpark haben wir Baumpflanzungen durchgeführt, optische Drehräder installiert und den Grillplatz zusammen mit der Stadt inspiriert. Die Lichternacht im Hofwiesenpark ist nach wie vor ein Magnet und das freut uns sehr. Ab 2014 haben wir mit der Stadt Gera und der Gera Kultur GmbH gute Partner gefunden und die Lichternacht fest in das Hofwiesenparkfest integrieren können.

 

Können Sie bitte kurz auf das Projekt "Platz machen" eingehen und berichten, wie Sie damit das Aussehen der Stadt positiv verändert haben?

 

Ziel dieses Projektes ist es, Plätze und Parkanlagen in der Stadt und in der Region aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. 2013 haben wir mit einem zentralen Geraer Platz, dem Zschochernplatz, angefangen. Der Brunnen war in einem schlechten Zustand, die Geländer verrostet und Bänke defekt. Im Verlauf des Projektes eine Gemeinschaft aus der Stadt Gera, den Anrainern und unserem Verein entstanden,. Wir haben die Bedürfnisse der Anrainer erfasst und analysiert. So wurde der Spielplatz sicher gemacht, die Drehkugel und das Geländer neu gestrichen, der Brunnen wieder hergerichtet und die Parkplatzsituation für das Gewerbe auf den Zschochernplatz verbessert. Beim Platz der Demokratie neben der Johanniskirche haben wir zusammen mit der Stadt einen Weg gefunden, den Park denkmalgerecht wieder herzustellen. Zehn Bänke wurden, auch durch Unterstützung von Rotary, originalgetreu nachgebaut und wir haben eine Aufwertung dieses Platzes erreicht.

Der Kornmarkt, der Platz vor dem Rathaus, ist unser aktuelles Projekt. Obwohl Fußgängerzone und verkehrberuhigt ist es sehr unruhig auf diesem Platz. Auch diesmal versuchen wir zusammen mit der Stadt und den Anrainern kurz, mittel- und langfristige Lösungen zu finden. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt und aktuell sind wir noch dabei, den Färberbrunnen, der seit 2009 nicht mehr funktioniert, wieder sprudeln zu lassen. Dazu werden wir knapp 20.000 Euro in die Hand nehmen. Mit Handwerkern aus der Stadt und der Region, sowie Unterstützung durch die Stadtverwaltung, Fachdienst Stadtgrün, wollen wir es schaffen, den Brunnen Ende September wieder an die Bürger der Stadt zu übergeben.

 

Wie schätzen Sie das Engagement der Vereinsmitglieder ein.

 

Wir sind sehr stolz, dass wir über die Jahre hinweg eine Mitgliederzahl um die 100 nahezu konstant halten konnten. Wir freuen uns natürlich immer wieder über engagierte Neumitglieder. Wir sind jedem dankbar, der den Verein auf irgendeine Weise unterstützt, ob mit seinen Jahresbeitrag von 30 Euro, als Spender oder aktiv in dem einen oder anderen Projekt. Unsere aktivsten Mitglieder sind beim Frühjahrsputz dabei, pflegen über die Saison den Schlossgarten und helfen während der Lichternacht beim Aufbauen, Anzünden oder Wegräumen der Kerzen. Unsere Projektverantwortlichen organisieren ehrenamtlich den Tag der offenen Gärten, den Balkon- und Fassadenwettbewerb, den Adventsmarkt und viele andere Aufgaben.

 

Wie wollen Sie das 20-jährige Jubiläum feiern  und was hat der Verein für die nächste Zeit geplant?

 

20 Jahre ist schon eine große Strecke, die wir das beschritten haben. Wir werden das feierlich im Rahmen einer Festveranstaltung begehen und Bilanz ziehen. Aus diesem Anlass werden wir eine Broschüre veröffentlichen, die ausführlich, in Wort und Bild, über die Arbeit des Vereins in den vergangenen Jahren berichtet.

Natürlich wollen wir, und das ist der Schwerpunkt unserer Vereinsarbeit, die Projekte der letzten Jahre fortführen und am Leben erhalten. Allen Aktiven sei an der Stelle ein großes Dankeschön gesagt. Dennoch sind wir stetig auf der Suche nach neuen Ideen. Hinweise und mögliche Themen aus der Bevölkerung sind stets willkommen.

Das betrifft kleine und große Aufgaben, Dinge, die helfen, Gera als eine liebens- und lebenswerte Stadt zu erhalten.