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Der Buga-Förderverein Gera nimmt den Naturlehrpfad in den Blick

Heute 15 Jahre später fristet dieser Wanderweg leider einen etwas unterrepräsentierten Status. Es gibt kaum detaillierte Informationen im Internet, weder direkt auf der Homepage der Stadt Gera noch auf den einschlägigen Wanderportalen.

Seit zwei Jahren hat sich deshalb der Buga-Förderverein den Naturlehrpfad in den Blick genommen. Mit personeller Unterstützung durch eine Arbeitsförderung bei der OTEGAU konnte eine ausführliche Bestandanalyse angefertigt werden. Federführend durch den Verein fanden regelmäßig Beratungen mit dem Umweltamt der Stadt und dem Bereich Stadt und Umwelt bei der OTEGAU statt. "Wir haben das Vorhaben initiiert, weil wir uns für die Stadtverschönerung und des grüne Umfeld von Gera verantwortlich fühlen", fasst Roberto Tamaske, zweiter Vorsitzender des Buga-Fördervereins Vereins zusammen.

Am 17. November 2022 wurde am Artenschutzturm des ehemaligen Pfortener Gutes ein sichtbares Zeichen für eine Neubelebung des Naturlehrpfades geschaffen. Hier steht direkt am Teich eine Rehraufe, auch Waldschänke genannt, die zum Verweilen der Wanderer einlädt. "Die Bank wurde von den Mitarbeitern der OTEGAU aus einheimischem Materialien, aufgearbeitete Hölzer aus dem Geraer Stadtwald, gefertigt und aufgestellt", erklärt Sascha Neudert, Bereichsleiter Stadt und Umwelt bei der Otegau. Die Kosten in Höhe von 800 Euro trägt der Buga-Förderverein.

Neue Stelen und weitere Bänke geplant

Für das Jahr 2023 hat sich der Verein, gemeinsam mit den Partnern, das große Ziel gesetzt, Stelen und Beschilderungen des Wanderweges zu erneuern. Tamaske möchte Firmen und Bürger der Stadt gewinnen, die sich an der Erneuerung der Stelen und der Beschriftung einbringen und entsprechend auf den Informationstafeln vermerkt werden. Am Tag der Städtebauförderung, am 13. Mai 2023 ist geplant, eine Musterstele vor dem Botanischen Garten zu errichten. Die Stelen sollen witterungsunabhängig sein und einen Austausch der Beschriftungstafeln ermöglichen. Leider komme es häufig vor, dass die Tafeln in der Vergangenheit beschmiert, zerbrochen oder entfernt wurden.
Parallel sollen an mehreren der 27 Stationen des 11.5 Kilometer langen Naturlehrpfades Sitzgelegenheiten aufgestellt werden. "Diese Orte sind bereits mit der OTEGAU abgestimmt", betätigt Tamaske. "Nicht überall wird eine Rehraufe stehen. Das Spektrum soll von einfachen Retrobänken, über befestigte Baumstämme bis hin zu barrierefreien Objekten reichen. Die Kosten dafür generieren wir nicht allein aus Mitgliedsbeiträgen, sondern der eine oder andere Sponsor wird uns unterstützen."

Digitalisierung für Onlineportale

Der nächste Schritt sei für 2024 geplant verrät Robeto Tamaske. "Wir möchten im Rahmen des LEADER-Programms, wo wir bereits zwei Projekte erfolgreich realisiert hatten, Mittel für die Digitalisierung des Naturlehrpfades beantragen. Es soll auch eine Anregung für die Stadt sein, den Naturlehrpfad durch die Digitalisierung besser bekannt zu machen, zu präsentieren und wieder in das Gedächtnis der Menschen der Region zu bringen."
Ein QR-Code an der Beschilderung soll über eine Webseite zielgruppenorientierte Informationen für verschiedene Altergruppen liefern und so für Barrierefreiheit sorgen.
Alle Informationen der letzen beiden Jahre, die historischen, die aktuellen und die Planungen liegen bei der OTEGAU in digitaler Form vor und sollen bald Schulen, Vereinen und Institutionen bereitgestellt werden. Das werde helfen, den Unterricht in der Natur und die Planung von Wanderungen besser vorbereiten zu können, verspricht Sascha Neudert.

Woilfgang Hesse (Neues Gera)

Kurzkonzept Naturlehrpfad Süd

Verlauf Naturlehrpfad Gera-Süd

 

Der Verein zur nachhaltigen Förderung der Bundesgartenschau Gera - Ronneburg 2007 e. V. hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Pflege der Landschaft im besiedelten und unbesiedelten Bereich sowie den Naturschutz in Gera sowie im Landkreis Greiz zu fördern. Dazu zählt auch der Naturlehrpfad Gera-Süd. Mit dem Pfad wird ein Areal erschlossen, in dem sich aufgrund der geologische Ausgangsbedingungen und der Nutzung des Menschen ein vielfältiges Mosaik aus verschiedenen Biotop- und Nutzungstypen auf engem Raum entwickeln konnte.
Der ursprüngliche Naturpfad bestand seit 1946, war jedoch seit vielen Jahren in der Örtlichkeit nicht mehr zu finden. Nachweise für diesen Pfad - der damals über etwa 10 km vom Wintergarten über den Nordhang der Lasur nach Kaimberg und durch das Gessental und den Zaufensgraben zum Ferberturm führte und am Botanischen Garten endete.

Dazu gehören unter anderem die Halbtrockenrasen und Trockenwälder, Streuobstwiesen und Felsschutthalden aber auch naturnahe Gärten und Fließgewässer. An geeigneten Stellen konnten auch heimatgeschichtliche Bezüge wiederhergestellt werden, wie zum Beispiel am Hügelgrab und am ehemaligen Bahndamm der Gera-Meuselwitz-Wuitz-Mumsdorfer Eisenbahn. Im Rahmen der BUGA 2007 wurden 27 hölzerne Stationssäulen, die mittels Sponsorengeldern errichtet, auf dem Lehrpfad aufgestellt und mit Texttafeln versehen worden. Sie dienen zugleich als Wegweiser.

Zu den gesteckten Zielen des Buga-Fördervereins gehört, gemeinsam mit den Partnern, Stadtverwaltung Gera und OTEGAU, diesen Pfad für die Bevölkerung und für den Tourismus wieder zu beleben, attraktiver und zugänglicher zu gestalten. Dazu werden in diesem Jahr und in den kommenden Jahren Stelen entlang des Pfades, der insgesamt 27 Stationen zählt, neu aufgestellt. Bänke aber auch Beschilderung und Informationstafeln sollen erneuert und erweitert werden.